"Haltung schlägt Tool"

Shownotes

In Folge 5 erzählt Anja:

  • warum die richtige Haltung in der digitalen Kommunikation wichtiger ist als das richtige Tool
  • was häufige Pain-Points von Unternehmen sind, die ihre Kommunikation digitalisieren wollen
  • wie auch im hybriden Raum echter Zusammenhalt entstehen kann
  • woraus sich der "Digitalisierungseisberg" zusammensetzt
  • warum Digitalisierung keine 1-zu-1Übersetzung bestehender Prozesse sein darf
  • worauf es bei der Selbstorganisation im Home-Office ankommt
  • wie sie den aktuellen Stand der Digitalisierung insgesamt bewertet

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00:00:05: Herzlich willkommen zu einer neuen Folge ComforTalking, der Starface Podcast. Heute beschäftigen wir uns mit dem fast schon wunderschönen Basis der digitalen Transformation

00:00:17: und in diesem Zusammenhang auch mit hybrider Zusammenarbeit, wie sie erfolgreich gelingen kann. Dazu ist heute zu Gast bei mir Anja Zimmermann, die sich gleich noch kurz vorstellen darf.

00:00:29: Wir möchten heute einfach etwas genauer beleuchten. Was neben den technischen Tools, die für digitale und hybride Zusammenarbeit notwendig sind,

00:00:40: was noch hinter erfolgreicher hybrider Zusammenarbeit steckt und was da die Schlüssel zum Erfolg sind. Dazu Anja Zimmermann, heute zu Gast.

00:00:53: Du darfst dich ganz kurz gerne in einem Satz vorstellen, wir werden gleich noch sehr genau einsteigen in das, was du tust, aber ich würde sagen, stell dich vielleicht einmal einfach vor.

00:01:03: Ja, hallo, Annette Zimmermann ist mein Name. Ich freue mich sehr, heute mit dabei zu sein.

00:01:07: Und ich bin aus Potsdam zugeschaltet, lebe in Potsdam, arbeite in Potsdam, betreue von hier aus auch meine Kunden in der Gesamtkundesrepublik. Wie würdest du jetzt in einem Satz grob beschreiben, was es ist, dass du tust und

00:01:27: worin du Unternehmen in welchen verschiedenen Bereichen unterstützt? Mein einer Satz, den ich jetzt werde ich doch ein paar mehr setzen als so einer,

00:01:37: also ganz vorne steht bei mir Haltungsschlägtool. Das steht über allem, was ich mache, indem ich Organisationen, Teams, Führungskräfte in der digitalen Transformation begleite,

00:01:51: aber eben nicht von der technologischen Seite, sondern von der Seite, was verändert sich eigentlich durch Digitalisierung. Und da steht immer ganz oben Haltungsschlägtool.

00:02:01: Also wir müssen zuerst mal überlegen, wie ist unsere Kultur, unsere Haltung, unsere Organisation und wie setzen wir da Digitalisierung optimal ein. Und wie lange ist das jetzt schon deine hauptberufliche Tätigkeit bzw. was hast du vorher vielleicht gemacht?

00:02:19: Ich bin seit über 25 Jahren im Digitalisierungsumfeld tätig. Ich habe angefangen als IT-Projektmanagerin in so einer mittelständischen Unternehmensberatung.

00:02:31: Und seit, ich habe im Vorfeld gerade mal kurz nachgedacht, seit über 15 Jahren war dann selbst erstaunt. seit über 50 Jahren selbstständig als Beraterin, Trainerin und Coaching im Umfeld der Digitalisierung

00:02:44: und der digitalen Transformation tätig. Ja und in dieser Zeit begleite ich Organisation zu diesem Thema und habe letztendlich so ein bisschen meinen Schwerpunkt verlagert von der Reihen, vom reinen IT Projektmanagement hin zur Organisationsberatung und Organisationsbegleitung.

00:03:04: Mhm. Okay. Bevor wir jetzt gleich thematisch in die Tiefe gehen, gib uns mal vielleicht noch einen ganz, oder mach mal kurz so bisschen den virtuellen Bauchladen auf, was so deine Leistung wirklich

00:03:18: umfasst, bzw. was wie so ein Paket aussieht von dir, das du anbietest. Also ich habe in meiner Zietlichkeit so diese Dreiklang, Beratung, Training und Coaching.

00:03:32: Und aus diesem Dreiklang heraus gebe ich Angebote rund um das Thema digitale Transformation. Das heißt, Beratung von Organisationen, von Teams, von Führungskräften.

00:03:45: Wie verändert sich Zusammenarbeit, Kommunikation, Führung, Organisation durch Digitalisierung, durch digitale Werkzeuge, durch Technologien?

00:03:55: Und im Training trainiere ich, unterstütze ich Menschen. Fragestellung, wie organisieren wir uns als hybride Teams? Wie führen wir IT ein? Was

00:04:09: verändert sich durch IT? Und im Kontext des Führungskräfte-Coachings unterstütze ich Führungskräfte, ich sage mal tatsächlich in der Neuorientierung in der digitalen Welt,

00:04:19: denn durch die Digitalisierung verändert sich eben auch Führungsarmet, Führungsmethodik, Führungsgrundsätze und für den einen oder anderen ist es nicht so ganz einfach, sich dann auch in

00:04:30: dieser Welt zurechtzufinden. Und der zweite Aspekt, gerade im Coaching, ist eben auch dieses Thema Veränderungsmanagement, Transformation.

00:04:39: Ich kann nicht einfach nur sagen, von heute auf morgen, ihr Kollegen und Mitarbeiterinnen, schaltet mal um,

00:04:44: wir machen es jetzt ganz anders, sondern wir Menschen sind eben nicht so ganz glücklich mit Veränderungen. Wie kann ich also Menschen in Veränderungen mitnehmen

00:04:52: und welche Rolle als Führungskraft spiele ich da auch? Wie geht es mir eigentlich selbst mit dieser Veränderung,

00:04:59: die da auf uns, auf unser Team, auf unsere Organisation zu tun? Und das sind so Fragestellungen, die ich dann im Coaching mit den Führungskräften bearbeite.

00:05:10: Machst du das Ganze ausschließlich online? Ist das hybrid? Machst du es auch nur vor Ort teilweise? Wie sieht das aus?

00:05:19: Beides. Und es kommt drauf an. Das ist ja immer so die schöne Aussage. Es kommt drauf an. Also seit Corona mache ich ganz, ganz viel online.

00:05:27: Und das ist so eine heimliche Leidenschaft von mir. den Online-Raum ganz doll auszuloten, wie viel man online machen kann.

00:05:35: Denn oftmals kommt ja immer so die Aussage, online geht das alles nicht. Und das können wir nicht online machen und das funktioniert nicht.

00:05:40: Und da auch zu zeigen, wie viel eigentlich online möglich ist, wenn wir die Werkzeuge richtig einsetzen und wenn wir online Kommunikation richtig verstehen.

00:05:49: Also insofern, um nochmal auf die Frage zurückzukommen, ich mache ganz viel online, aber ich arbeite auch vor Ort bei den Kunden und bin in Präsenz tätig.

00:05:59: Es hat für mich gerade ein richtig gutes, ausgehobenes Verhältnis. Ich denke, es macht natürlich auch Sinn, wenn man über dieses hybride Erfolgsmodell redet,

00:06:08: dann das auch vorzuleben direkt. Unbedingt. Also ich habe meine Trainings, die ich so zu den hybriden Themen mache.

00:06:16: Viele Kunden wollen die vor Ort machen, was ja auch nachvollziehbar ist, weil vielleicht die Teilnehmerinnen immer noch so ein bisschen fremdeln, in den Online-Raum zu gehen.

00:06:24: Aber da sage ich auch, die müssen einfach in die... in Online-Form oder in hybrider Form stattfinden, um das, was ich da vermitteln will, auch wirklich zu fühlen und zu erleben.

00:06:35: Ich kann sonst schwer vermitteln, was ist das Besondere bei Online-Kommunikation, worauf muss ich achten, wenn ich das nur in theoretischer Form mache und nicht einfach das auch tatsächlich gleich mal erlebe.

00:06:44: Ja, naja, auf jeden Fall. Ich habe... auf deiner Website ein sehr interessantes Zitat gefunden. Ich weiß nicht, ob es von dir stand, bzw. ist auch kein richtiges Zitat,

00:06:55: aber ich fand diese Aussage erst mal sehr interessant mit dem Digitalisierungs-Eisberg. Also ich denke, mein Eisberg-Modell ist wahrscheinlich jedem ein Begriff.

00:07:04: Und genau du sagst, dass die oberste Spitze, also die 20 Prozent, die aus dem Wasser schauen, das ist die Technik, die dazugehört. Sprich jetzt in unserem Fall, wenn wir über Mobile-Office-Hybride-Zusammenarbeit reden,

00:07:19: diese Tools, wie jetzt das, worüber wir gerade dieses Video-Meeting halten. Was sind die restlichen 80 Prozent? Du hast es gerade schon angeschnitten, gib uns mal so ein bisschen

00:07:30: so die Überschriften zu den restlichen 80 Prozent. Was gehört da dazu? Ja, ja. Also du hast ja gesagt, die meisten des Eisberg-Modells bekannt,

00:07:39: das kommt jetzt aus dem Kommunikationsumfeld. Und da wird ja auch gesagt, Kommunikation ist in 80 Prozent.

00:07:45: sozusagen die 20% sichtbare, 80% sind eben die Dinge, die unter der Wasseroberfläche liegen, die man nicht so einfach sieht. Und das übertragen auf die Digitalisierung, die obersten 20%

00:08:00: sind die Technologien. Darunter liegt der dicke, fette, große Eisberg. Und dazu gehören Prozesse, dazu gehören Organisationsstrukturen. Dazu gehören natürlich auch Kompetenzen und Fähigkeiten,

00:08:13: um diese Systeme, die Technologien überhaupt erst mal einzusetzen. Neben diesen Kompetenzen, so ein Tool einzusetzen,

00:08:22: gehört für mich auch immer das Verständnis des Prinzipes eines solchen Werkzeuges. Also was steckt eigentlich hinter so einem Werkzeug?

00:08:33: Nicht nur, wie bediene ich es, sondern was habe ich für ein Verständnis dafür? Ein schönes Beispiel ist für mich so ein Chatwerkzeug.

00:08:40: Dahinter steckt ja, wenn ich ein Chat gut anwende, das Prinzip des Vernetzens und der Transparenz und des asynchronen Miteinanderarbeitens und dieses Prinzip zu verstehen, um dann die Kommunikation

00:08:53: dort auch mit gut reinzubringen und vielleicht von anderen Kanälen Kommunikation wieder wegzunehmen. Das gehört zum Beispiel mit zu den 80 Prozent.

00:09:00: Und wenn wir da noch ein bisschen tiefer gehen, dann kommen wir natürlich an solche Fragestellungen der Organisationskultur. und der Haltung jedes Einzelnen.

00:09:10: Denn durch die Digitalisierung, durch die Veränderung, die mit der Digitalisierung einhergeht, verändert sich einfach auch unsere Kultur,

00:09:19: unsere Form der Zusammenarbeit und damit auch die Haltung jedes Einzelnen. Wie gehe ich eigentlich in Zusammenarbeit rein?

00:09:27: Wie gehe ich in Führung rein? Was habe ich für ein Verständnis von Selbstverantwortung, Selbstorganisation? Das hört sich jetzt nach so einem riesen Bogen an, den ich da gerade spannen.

00:09:38: Aber wenn ich mir immer nur so kleine Details angucke, die verändert werden durch Digitalisierung, dann komme ich auch zu dem Verständnis,

00:09:46: warum wir letztendlich diesen großen Fragebogen aufmachen müssen oder diesen großen Bogen aufmachen müssen für die digitale Transformation und diese tiefgreifenden Veränderungen.

00:09:56: Es heißt ja auch nicht nur digitale Veränderung, sondern Transformation, weil die Organisationen sich einfach umstellen werden.

00:10:04: Transformation ist ja in dem Sinne dann auch immer was, was irgendwie, ich sag mal, vollständig durchlaufen wird. Ja, ja. Und wo wir im Zweifel auch noch gar nicht so richtig wissen, wo geht die eigentlich Reise eigentlich hin?

00:10:17: Aber wir haben eine tiefgreifende Veränderung und es ist ein langfristiger Prozess, der da angestoßen wird. Und in vielen Organisationen stehen wir ja da gerade erst am Anfang dieses Prozesses.

00:10:29: Ja. Mich würde jetzt noch... Oder als nächstes würde mich vor allem interessieren, wenn Unternehmen an dich rantreten, mit welcher, ich sag mal, mit welcher Motivation,

00:10:42: mit welchem Antrieb, manchmal vielleicht auch mit welcher Not kommen die zu dir, also was treibt die an dazu zu sagen,

00:10:50: okay, ich schätze mal, dass es meistens so ist, dass die entweder noch ganz am Anfang stehen.

00:10:57: Oder wie du sagst, es ist schon irgendwie eine Art von Technik da. Man hat aber gemerkt, man braucht irgendwie gewisse Spielregeln, Strukturen,

00:11:04: um das effizienter zu nutzen. Also was ist da so der Need, mit dem die Unternehmen dann an dich rantreten? Also oftmals ist es tatsächlich eine gewisse Not, die herrscht.

00:11:22: Technologien eingeführt werden, dass IT-Projekte aufgesetzt werden mit einem sauberen IT-Projektmanagement, ob jetzt klassisch oder agil. Und das aber spürbar wird, dass so ein Widerstand herrscht, dass die Menschen eben nicht so mitgehen,

00:11:37: wie man sich das vielleicht wünscht. Dass vielleicht auch ein Stück weit Orientierungslosigkeit, gerade wenn ich so auf hybride Teams, hybride Zusammenarbeit gucke, auch ein Stück weit Orientierungslosigkeit da ist.

00:11:48: Wie organisieren wir uns jetzt eigentlich? Wir spüren. dass es nicht gut funktioniert, dass wir in unserem Projekt nicht vorankommen,

00:11:55: dass die Stimmung vielleicht auch nicht gut ist, dass wir irgendwie zusammenarbeiten, aber vielleicht nicht mehr das Team sind, was wir mal vor Corona waren.

00:12:06: Und dann kommen die Organisationen und fangen dann oft erst mal an, wir brauchen mal eine Schulung oder wir brauchen mal einen Teamworkshop,

00:12:13: ein Teamentwicklungsworkshop, um uns wieder neu zu orientieren. Oder wir wissen, wir merken einfach, wir können nicht einfach so Digitalisierung umsetzen, sondern wir müssen wirklich mal einen systematischen

00:12:23: Veränderungsprozess aufsetzen, der diese Digitalisierung auch miteinander mitbegleitet. Das heißt, wie tastest du dich da als, ich sag mal als externe Kraft ran?

00:12:37: Weil es ist ja nicht, also es ist natürlich einfach, wenn ich sag mal jetzt irgendeine... Führungskraft auf dich zukommt und die genau benennen kann, hier daran liegt es.

00:12:48: Aber umgekehrt, wenn einfach nur die Aussage ist, ja, das wird bei uns noch nicht richtig eingesetzt oder gut genutzt oder es gibt einfach Probleme, also inwiefern beschäftigst du

00:13:00: dich dann auch mit der Identifizierung dieser Probleme oder sagst du dann von vorne rein, dass die quasi schon, ich sag mal, mehr oder weniger auf Papier gebracht werden müssen,

00:13:10: dass du helfen kannst dann? Es kommt drauf an, würde ich jetzt wieder sagen. Ist ja auch immer sehr schön, wenn man das so formuliert.

00:13:19: So ist es eben, ja. Es ist wirklich ganz unterschiedlich. Also das erste, womit ich immer beginne, ist,

00:13:26: je nachdem, wer da der Gesprächspartner ist, ein Stück weit rauszuholen, was ist eigentlich die Zielstellung?

00:13:31: Wofür wollen die mich haben, dass ich auch so eine gewisse Rollenklarheit kriege? Werde ich angefragt als Trainerin, als Beraterin, als Coach.

00:13:39: Es sind ja ganz unterschiedliche Rollen, um dann auch zu gucken. Wie kann ich an der Stelle unterstützen? Also das erste ist immer die Rolle zu klären und die Zielstellung klarzukriegen.

00:13:48: Worum geht es eigentlich? Und ich nehme mal so ein Beispiel, wenn dann zum Beispiel gesagt wird, ich will für meine Kollegen und Mitarbeiterinnen ein Workshop einkaufen, Selbstorganisationen, 4.0 habe

00:14:02: ich sie genannt, also so in der digitalen Zeit und dann geht es nur darum, schneller höher weiter, dass sie noch mehr arbeiten, dann ist es nicht so meins.

00:14:10: sondern da dann wirklich herauszuarbeiten. Es geht darum, dass wir verstehen, was ist gerade diese Veränderung. Da sind wir bei der Haltung und der Meinensetterhitte und der Kultur,

00:14:21: um dann gemeinsam auch gucken zu können, in welche Richtung wir diese Veränderung gestalten wollen. Was brauchen wir für die Zukunft, um gut miteinander arbeiten zu können.

00:14:30: Und da steckt so ein bisschen dahinter, Rolle ist klar, Zielstellung muss verstanden werden. Und dann auch die...

00:14:37: Problemsituation zu verstehen. Worum geht es eigentlich? Wo hängt es? Wo muss Veränderung begleitet werden, unterstützt werden? Welche Informationen

00:14:48: stehen vielleicht gar nicht zur Verfügung, die wir dann gemeinsam erarbeiten können oder die sich die Teams erarbeiten können, die Organisationen?

00:14:55: Und ich glaube, so ein ganz wichtiger Faktor dabei ist überhaupt, Aufklärungsarbeit ist gar nicht so richtig schönes Wort dafür, aber ich benutze es jetzt einfach mal.

00:15:07: Aufklärungsarbeit darüber zu leisten, dass Digitalisierung eben solche Veränderungen nach sich zieht und dass es nicht die Übersetzung eins zu eins aus dem Analogen ins Digitale

00:15:18: hinein ist. Das funktioniert an vielen Stellen, sondern dass sich genau da drin diese Veränderung stattfindet. Von dem Analogen ins Digitale, was wollen wir anders machen?

00:15:29: Was verändert sich eigentlich überhaupt in der Zusammenarbeit, in der Kommunikation, in der Führung? um dann zu überlegen, welche neuen Werkzeuge, welche neuen Konzepte können wir ansetzen.

00:15:39: Das, glaube ich, ist ein ganz wichtiger Punkt auch in meiner Arbeit. Immer diese Übersetzung, Organisation, Prozesse, Strukturen, Technik.

00:15:48: Wie bedingt es einander und wie bewirkt es auch einander? Und da ist so ein... Letztendlich kommt es dann immer oft bei raus, wenn ich mit Kunden zusammen arbeite,

00:15:59: da so ein Verständnis erstmal zu erarbeiten. Ja. Ich denke, Ziel sollte es, zumindest jetzt so für mein Verständnis ja auch sein, dass die Technik nicht irgendwie der Treiber ist hinter den Prozessen, sondern umgekehrt.

00:16:13: Genau so ist es. Also Technik muss ich verstehen. Da hatte ich ja vorhin schon mal mit dem Prinzip, ich muss es erstmal verstehen. Und dann einfach auch gucken, wie passt es zu uns, wie verändert es uns, wie viel wollen wir und wie viel wollen wir nicht.

00:16:27: Und ich glaube auch ganz wichtig, die Frage, wie viel wollen wir auch nicht oder noch nicht. Wie führen wir Schritt für Schritt ein, um nicht so globalgalaktisch da auch immer fordert zu sein,

00:16:39: um parallel dazu auch immer zu gucken, was wollen wir nicht mehr. Also wenn ich neue Dinge einführe, dann muss ich mich vielleicht auch mal von alten Dingen verabschieden.

00:16:48: Sehr wertschätzend verabschieden, also auch sagen, wir haben uns lange gut gedient, aber die nehmen wir einfach nicht mehr in die neue Zeit mit rüber,

00:16:55: sondern da gibt es da neue Tools, neue Möglichkeiten, neue Anwendungsfälle. Ich denke, du hast es gerade auch ganz gut gesagt, Digitalisierung soll ja auch gar nicht irgendwie eine 1 zu 1 Übersetzung sein, sondern es kommen Sachen hinzu und es fallen eben dementsprechend auch auch Sachen weg.

00:17:13: Ich würde sogar sagen, Digitalisierung darf fast gar nicht eine 1 zu 1 Übersetzung sein. Es muss immer erst mal eine kritische Betrachtung sein.

00:17:21: Was haben wir? Und sind da ganz ehrlich, also das kriege ich ja auch gehofft in meinen Workshops so zu den hybriden Teams mit. Da werden über Problemstellungen diskutiert.

00:17:32: Die haben nichts mit Digitalisierung zu tun oder mit hybrider Zusammenarbeit, sondern die gab es schon immer. Die brechen jetzt nur so richtig auf.

00:17:39: Also auch zu gucken, wo stehen wir eigentlich? Was sind auch so im analogen Raum die Schwierigkeiten?

00:17:47: Und wie arbeiten wir digital? Also diesen Schritt sollte ich immer machen, die Übersetzung. Oder muss ich es immer machen? Du hast gerade ein ganz gutes Stichwort gegeben.

00:17:57: Hybride Teams. Was mich jetzt interessieren würde, du hast vorhin schon mal an der einen oder anderen Stelle erwähnt, dass es natürlich Coachings oder ich sag mal Workshops von denen gibt, die sich speziell an Führungskräfte richten.

00:18:09: Andere sind vielleicht einfach allgemein an ganze Teams gerichtet. Inwiefern oder ich sag mal, welche anderen Qualifikationen oder Skills in dem Zusammenhang

00:18:22: müssen Führungskräfte zusätzlich vielleicht noch... Erlernen, wenn es um das Thema Digitalisierung in der Kommunikation geht, als im Vergleich

00:18:33: zum normalen Teammitglied.

00:18:39: Oder sind das vielleicht auch einfach Führungsthemen, sage ich mal? Vielleicht hängt es gar nicht so sehr an Digitalisierung.

00:18:53: Ja, also ich bin jetzt gerade bei diesem zusätzlich noch. Was muss die Führungskraft zusätzlich machen?

00:18:59: Ich glaube, die Führungskraft ist natürlich in der digitalen Transformation aus meiner Sicht immer so ein bisschen Vorreiter.

00:19:05: Also diese offene, ja, wenn ich sage vorneweg sein, dann würde ich sagen, mindestens eine Offenheit für die neuen Themen

00:19:12: und sich dem nicht versperren oder so die Einschätzung haben. Na ja, das ist jetzt wird jetzt heiß gekocht, aber dann gar nicht mehr so heiß gegessen.

00:19:21: Und wie geht es jetzt auch an uns vorbei? interessiert mich gar nicht so richtig. Selbst wenn Führungskräfte nicht unbedingt so digital affin sind, das finde ich auch völlig in Ordnung, die müssen auch nicht jedes Werkzeug hoch und

00:19:32: runter bedienen können, aber die Offenheit dafür zu haben und sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und zu gucken, wie schaffe ich den Rahmen für mein Team, damit wir in dieser Welt arbeiten und

00:19:43: wo hole ich mir Unterstützung. Also das glaube ich, da würde ich jetzt mal sagen, dass mindestens da müssen Führungskräfte vorneweg sein und auch

00:19:51: Ein Verständnis dafür aufzubauen, durch diese veränderte Welt, dass ich mich als Führungskraft auch ein Stückchen vielleicht darin,

00:20:00: nicht nur vielleicht, sondern darin verändern muss und einfach überprüfen muss, wie funktioniert mein Führungsansatz.

00:20:09: Was ist mein Führungsansatz? Viele können es nicht beantworten. Was sind eigentlich Führungswerte? Was ist mein Führungsansatz?

00:20:14: Was habe ich für eine Vision von meiner Führung? Und das sind Themen, damit müssen sich Führungskräfte aus Männer sich auseinandersetzen und müssen

00:20:22: dann natürlich auch diese digitale Kompetenz aufbauen, um gut in der digitalen, in der hybriden Welt führen zu können, kommunizieren zu können, zusammenarbeiten zu können.

00:20:34: Alles, was dazu gehört. Sie müssen nicht diese digitale Affinität haben, müssen nicht die IT-Spezialisten werden, aber sie müssen die Werkzeuge bedienen können und verstehen können.

00:20:45: dann natürlich auch Vorbild sein für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Würdest du sagen, es ist schwerer, ein remote oder ein hybrides Team zu führen,

00:20:53: heutzutage, als es vielleicht jetzt 100 Prozent vor Ort ist? Es ist anders. So würde ich es formulieren.

00:21:02: Ich würde nicht. Es gibt Führungskräfte, die sagen hurra, endlich haben wir die Digitalisierung. Wir sind hybrid unterwegs. Hatt ich gerade eine Teilnehmerin, einen Workshop, die gesagt hat, ohne

00:21:11: ohne hybrides Arbeiten, ohne Homeoffice könnte sie so nicht mehr als Führungskraft tätig sein. Die würde ganz anders reingehen in ihre Führungsarbeit als eine Führungskraft.

00:21:21: Hatte ich auch in einem anderen Workshop gerade in den letzten zwei Wochen. Es ist so viel passiert. Der sagte, ich sitze eigentlich nur noch im Büro, weil das ist alles so schrecklich.

00:21:29: der wird auch ganz anders führen. Also da sind wir nämlich genau wieder bei dem Punkt, was ich eingangs sagte, Haltung schlägt Tool. Es fängt bei mir an, wie stehe ich eigentlich dazu und so werde ich das auch reinheben

00:21:40: in mein Team. Und deswegen, es kommt drauf an und ich muss für die hybride Zusammenarbeit und für das hybride Führen mir einfach neue Kompetenzen aufbauen.

00:21:52: Das ist das Entscheidende. Ich muss auch da verstehen, dass ich nicht einfach analog in digitale oder hybride Welt übersetze, sondern dass ich dafür neue Kompetenzen brauche.

00:22:03: Und eine Kompetenz ist zum Beispiel, wie läuft Online-Kommunikation? Also das heißt, wie wir hier zum Beispiel in so einer Videokonferenz zusammenarbeiten

00:22:12: oder wie ich über ein Chatwerkzeug kommuniziere oder über all diese anderen Kommunikationskanäle, die da so existieren. Und das muss ich verstehen, das muss ich lernen.

00:22:22: Und dann glaube ich, kann ich es hybrides Arbeiten... nicht schwieriger oder leichter mit all diesen Themen mehr so auf mich zu kommen.

00:22:32: Gibt's da auch, ich sag mal, schon Vorschläge für konkrete Spielregeln mit in deinen Seminaren? Also gerade wenn es jetzt wirklich konkret um die Verwendung geht von Video-Meeting-Tools,

00:22:43: Chats, Messengen usw. Oder gibt's da eher Denkanstöße, wie man zu eigenen Regeln kommt? Oder sagst du, hier sind Beispiele, die schon funktionieren bei Unternehmen?

00:22:54: Vielleicht wäre das auch was für euch. Ich glaube eher Denkanstlöse. Also ich habe auch immer der Wunsch ist, doch mal zu sagen, welches Werkzeug dann werden wir verwenden.

00:23:05: Wie soll man es denn genau machen? Der Wunsch ist ja immer sehr groß. Da gebe ich natürlich auch Hinweise und Erfahrungswerte mit.

00:23:12: Aber ganz vorne steht immer eher Denkanstlöse. Auch da Wiederhaltung schlägt toll. Immer erst mal darüber nachzudenken.

00:23:19: Wie ist unser Team? Was brauchen wir? Wo stehen wir? Was passt eigentlich zu uns? und mit vielen Fragestellungen überhaupt erst mal dieses,

00:23:30: dazu zu kommen, zu sagen, darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht. Zum Beispiel Spielregeln im Online-Raum. Ich lebe natürlich auch viel vor in meinen Seminaren.

00:23:38: Das ist mein Einstieg in so einem Online-Seminar, dass wir gemeinsam Vereinbarungen treffen.

00:23:43: Wie arbeiten wir eigentlich? Denkt man zu Selbstverständlichkeit. Für viele sagen, aber das war für mich ein richtiger Aha-Effekt,

00:23:49: dass so was natürlich Sinn macht, dass wir uns mal darüber Gedanken machen, wie wir einfach in so einem Online-Seminar sind.

00:23:55: Oder dann stelle ich auch mal eine Frage ganz gezielt bei diesem Thema Regeln. Und du kannst dir vorstellen, wenn man im Online-Raum eine Frage stellt an eine Gruppe,

00:24:06: die man noch nicht kennt, wie die Reaktion darauf ist. Es gibt nämlich gar keine Reaktion. Es ist absolute Stiltschweigen auf diesem Bildschirm, sodass wir dann daran wieder abarbeiten

00:24:17: können oder ausarbeiten können, wie geht es eigentlich den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, wenn die moderieren und sie kriegen keine Reaktion.

00:24:23: von der anderen Seite des Bildschirms. Das heißt also, welche Bedeutung hat Feedback im Online-Raum? Wie geben wir eigentlich Feedback? Wie schaffen wir Zusammenhalt? So in dieser Art. Durch Vorleben,

00:24:34: Denkanstöße dann auch kommen eigentlich letztendlich die Teilnehmerinnen immer zu den eigenen Erkenntnissen. Da brauchen sie gar nicht so viel. Ich denke, viel kommt auch schon davon,

00:24:44: wie du es jetzt gerade auch schon angesprochen hast, dass man jetzt die Teilnehmer in den Seminaren auch wirklich in verschiedene Rollen schlüpfen lässt. Also wie du

00:24:55: es jetzt gesagt hast, Fragesteller mal sein in einem Video-Meeting, um dann zu merken, wie es ist, wenn keine Antwort zurückkommt. Genauso funktioniert es, denke ich, auch für andere

00:25:03: Kommunikationskanäle. Genau, ganz genau so ist es. Einfach erlebbar machen. Deswegen auch vorhin ja, also solche Seminaren können nicht im analogen Raum stattfinden. Die müssen im digitalen Raum

00:25:16: stattfinden, um es erlebbar zu machen. und eben auch zu erleben, dass so eine Online-Veranstaltung mal anders aussehen kann. Ich hatte jetzt gerade die Rückmeldung, das ist immer so mein kleines, geheimes Ziel,

00:25:26: was ich bei Online-Seminaren und Online-Workshops habe, dass TeilnehmerInnen dann sagen, manchmal habe ich gedacht, wir sind im Präsenzraum zu unterwegs zusammen.

00:25:36: Und da denke ich immer, oh toll, wie großartig. Und das ist machbar. Man muss eben nur anders kommunizieren, ziemlich viel reingeben in den Online-Raum,

00:25:45: aber dann funktioniert auch das. dass man eben auch so einen Zusammenhalt in so einer Gruppe kriegt, dass man vergisst, dass man vor dem Monitor sitzt,

00:25:52: sondern dass man wirklich quasi gefühlt in einem Raum ist. Es ist einfach nur der Online-Raum. Ja, ich denke, da ist es eben dann wirklich wichtig,

00:26:00: auch das richtige Mindset zu schaffen. Weil manchmal, ich nehme mich da auch selbst nicht raus, manchmal ertappt man sich dann doch dabei,

00:26:07: dass man irgendwie in Online-Meetings mit einer anderen Haltung reingeht, als wenn man sich jetzt zu viert irgendwie an den Tisch setzen würde.

00:26:14: Total. Und man verhält sich auch im Online-Meeting manchmal so, wie man es im Präsenzraum nie machen würde. Also im Präsenzraum, sagst du ja, wenn man zu viert sitzt oder zu fünf, würde keiner seinen Rechner raus holen und parallel E-Mails bearbeiten.

00:26:27: Ja. Im Online-Raum ist es aber fast eine Selbstverständlichkeit. Ich bin nicht angesprochen, Greg geht mich gerade nichts an, also kann ich auch mal E-Mails bearbeiten. Und darüber eben auch mal zu sprechen und einfach auch zu sagen, was bedeutet das eigentlich für die Gesamtgruppe.

00:26:41: wenn die Hälfte der Gruppe mit ganz anderen Themen beschäftigt ist als mit der Besprechung, der man gerade sitzt, in der Sitzung oder Workshop oder was man da gerade macht.

00:26:50: Gehst du dann auch manchmal gezielt solche Negativbeispiele durch, also bewusst? Ja, also ich bin natürlich dann schon sehr freundlich und man darf vorgeführt werden.

00:27:02: Aber das erste Ziel, was ich immer habe, ist, eine gute Verbindung in so einer fremden Gruppe herzustellen. Das ist das allererste Ziel, sodass ich dann auch die Möglichkeit habe, sowas auch mal anzusprechen.

00:27:13: Mit Humor, indem ich auch, ich mach das auch selbst, wenn ich einen längeren Workshop hab, dass ich auch mein Studio umbaue, also alles lichtabgeschaltet ist, mein Hintergrund verändert wird

00:27:24: und mal zeige, wie das eigentlich ist, wenn man in einem schlechten Online-Raum sitzt. Also jetzt nicht von der technischen Seite, sondern von der Gesamtgestaltung.

00:27:31: Und wenn meine Kameraposition mich nur halb zeigt und dunkel und ich dann auch noch schlecht moderiere. um es mal erlebbar zu machen. Und dann kann ich an meinem schlechten Beispiel auch mal vorsichtig

00:27:43: die einzelnen durchgehen, mal sagen, guck mal, hier könnte man nochmals Licht verändern oder die Kameraposition. Und der Aha-Effekt ist dann immer riesig. Was das bedeutet, allein sich gut auszuleuchten

00:27:54: oder die Kameraposition ein bisschen zu verändern. Ja, ich denke, dass das, also darüber schafft man es dann auch mehr, dieses Gefühl zu erzeugen,

00:28:03: dass man eben doch in einem Raum ist zusammen. Ganz genau so ist es, dass man eine Gruppe ist, indem man mit allen möglichen zur Verfügung stehenden Mitteln versucht, Verbindung in dieser Gruppe aufzubauen.

00:28:16: Und dazu zählt es, als erstes mir das überhaupt mal Zeige auf dem Bild schon. Ja. Ja, und genau das ist das Ziel dahinter.

00:28:23: Und das ist eben die Fragestellung. Wir hatten ja hybrides Führen. Ist es schwerer oder ist es leichter als in einer analogen Welt?

00:28:32: Und die Grundlage ist, Verbindung herzustellen. Beziehungsebene zu stärken, weil das fällt uns im hybriden Raum weg, diese berühmten

00:28:40: Teeküchengespräche und wir müssen gucken, wie wir das, was wir, was ist das Prinzip der Teeküchengespräche, was steckt eigentlich dahinter, nämlich ganz schnell Verbindung kriegen,

00:28:52: Austausch und wie kann ich das in den digitalen oder in den hybriden Raum übertragen und so kann ich das auf ganz viel, an ganz vielen Stellen der digitalen Transformation machen,

00:29:01: was verändert sich und wie kriege ich das, was ich brauche. in die digitale Welt mit rein, nur eben auf eine andere Art und Weise.

00:29:09: Ich muss eine neue Sprache lernen. Das steckt ein bisschen dahinter. Ja, ich denke, dass ist auch der richtige Ansatz.

00:29:15: Du hast angesprochen, dass das digital abzubilden, was man braucht und das, was man nicht braucht. Ja, braucht man dann eben nicht.

00:29:23: Weg damit. Was kann weg? Das ist eine ganz wichtige Frage. Genau. Gut, wir haben jetzt relativ ausführlich über hybride Zusammenarbeit geredet.

00:29:33: Ich würde ganz gerne ein Thema, mit dem du dich beschäftigst, noch kurz anreise und zwar ist das die Selbstorganisation im Homeoffice. Ohne jetzt eine Zahl zu nennen,

00:29:43: fünf, drei Tipps, aber wenn du jetzt mal so einen Rahmen geben könntest, so ein paar, ich sag mal, Knackpunkte, an denen sich erfolgreiche Selbstorganisation festmacht für alle,

00:29:58: die jetzt, ich sag mal, zumindest regelmäßig von zu Hause aus arbeiten. Was würdest du da so aufzählen? Also der erste Gedanke, den ich auch immer gerne mitgebe, ist, dass wir durch das Homeoffice eine

00:30:13: ganz große Flexibilität bekommen haben. Ich schätze das auch sehr gerne und das ist großartig. Aber mit dieser Flexibilität, das heißt also mit der Freiheit, die wir bekommen haben,

00:30:25: haben wir auch ganz viel Verantwortung bekommen. Wir müssen für uns Selbstverantwortung übernehmen. Die äußeren Strukturen einer Vor-Ort-Arbeit im Büro fallen weg.

00:30:40: Da ist die Struktur, meine Kollegen holen mich zum Mittagessen. Oder ich mache regelmäßig Pausen, weil ich länger zur Toilette laufen muss, als es zu Hause ist.

00:30:50: Ich schließe zum Abend mein Büro ab, mach dann wirklich zu, fahre den Rechner runter, gehe nach Hause und bin dann auch raus aus dem beruflichen Kontext.

00:31:01: Das alles fällt mir weg. Und das ist eigentlich so der Haupttipp, sich darüber Gedanken zu machen, welche Strukturen von außen mir wegfallen. Also was ist für mich quasi nicht mehr fremdorganisiert, was muss ich mir zu Hause organisieren und

00:31:14: wie kann ich mir dann zu Hause sowas wieder aufbauen, eine Struktur aufbauen. Also wie schaffe ich zum Beispiel den Übergang von den Privaten am Morgen ins Dienstliche

00:31:24: rein. Nicht am Frühstückstisch sitzen bleiben, dabei noch Frühstück essen und schon mal den Rechner aufmachen. Ich habe gar keine Übergänge mehr.

00:31:31: Das ist am Abend fast noch viel schlimmer. Und sich da zu schauen, wie schaffe ich mir Rituale zu Hause? Wie schaffe ich mir Struktur zu Hause? Wie kann ich mich organisieren und genau in dem Maße, wie ich das brauche?

00:31:44: Und der zweite Aspekt ist, wie bleibe ich trotzdem in Kontakt mit meinen Kolleginnen und Kollegen? Ich bin nicht verloren zu Hause, sondern keine Hemmung zu haben,

00:31:54: zu sagen, wir schalten uns schnell ein Video zusammen oder ich rufe dich an. Nur weil ich zu Hause bin, kann ich doch trotzdem auch mal einfach...

00:32:00: quasi nachnehmen, angehen und was fragen. Ich gehe dann eben nicht ins andere Büro, sondern ich schalte das Video an oder rufe an und da höre ich auch oft, dass wenn man zu Hause ist,

00:32:11: ruft man doch nicht an. Ich kann jetzt nicht anrufen, der Weg ist doch viel länger sozusagen. Also das ist so der zweite Punkt. Und der dritte Punkt ist auch zu initiieren, dass man sich im

00:32:22: Team miteinander abstimmt, wie die Regeln sind für die Homeoffice-Arbeit. für mich wieder so eine Klarheit schaffen, wie organisiere ich mich zu Hause. Also Vereinbarungen

00:32:32: zu treffen, wie gebe ich bekannt, wann ich mit dem Tag starte, wann ich auch aufhöre, damit ich gut in den Feierabend komme. Welche Erwartungshaltung haben wir zum Beispiel, wie schnell E-Mails

00:32:44: beantwortet werden, wie schnell wir zurückrufen, wie gehen wir damit um, wenn wir sagen, wir sind jetzt mal nicht erreichbar. Wir arbeiten, aber wir sind jetzt mal nicht erreichbar.

00:32:55: Sodass ich eben auch mal in Ruhe die E-Mail oder das Telefon ausmachen kann, mal eine Stunde in der Fokuszeit an irgendeinem Thema konzentriert arbeiten kann

00:33:03: und nicht mal rausgerissen werde. Ja, definitiv. Ich glaube, also würde ich tatsächlich alles so unterschreiben, wie du es gesagt hast.

00:33:10: Das ist schön. Da bin ich froh. Also ja, ne, also gerade mit dem Thema, mit dem Anrufen im Homeoffice und so, da erwischt man sich schon, denke ich, oft selbst, dass da irgendwie dann doch

00:33:22: eine höhere Barriere da ist als im Büro. obwohl ja die Distanz eigentlich physisch vielleicht da ist. Also umgekehrt genauso, dass ja auch die Kollegen, die in Präsenz da sind, nicht den Kollegen

00:33:37: oder die Kollegen im Homeoffice anrufen. Der ist dann irgendwie nicht mehr da und das ist doch verrückt. Und dadurch entsteht auch wieder so ein Ungleichgewicht zwischen Präsenz und Remotearbeit.

00:33:47: Und der erste Schritt ist aber, dass die Teams sich einfach mal darüber austauschen, wie sie eigentlich miteinander arbeiten wollen.

00:33:54: Definitiv. Ja, alles sehr gute Tipps. Darf ich fragen, was, wenn du jetzt grob überschlagen müsstest, wie viele Seminare, Coachings, Trainings hast du schon gegeben

00:34:07: zu den Themen, über die wir jetzt geredet haben? Die Zahl hab ich so ungefähr im Kopf. Ich hab mal selbst durchgerechnet, also seit Corona.

00:34:16: Ich hab sozusagen am 16. März 2020 mein erstes Online-Seminar konzipiert, als nämlich mein Kalender plötzlich von einer Stunde auf die andere

00:34:25: komplett leer war. Und zwei Wochen später war mein erstes Online-Seminar und ich glaube so zwischen 250 bis fast an die 300 ran. Größere und kleinere Veranstaltungen zu dem Thema habe ich durchgekürt.

00:34:41: Das ist schon eine ordentliche Hausnummer. Ja, ist es. Dann würde ich abschließend vielleicht noch ganz kurz eine Frage stellen und zwar gefühlt, gefühlt kommt irgendwie alle drei Monate zur Zeit.

00:34:52: Ich beschäftige mich daher auch mit eine neue Studie raus zum Thema, so ist der Stand der Digitalisierung in Deutschland, so bewerten Unternehmen sich selbst. Wenn du jetzt sagst, du hast 250 bis 300 Trainings-Seminare

00:35:05: jetzt schon durchgeführt, wie würdest du das bewerten? Du hast jetzt einige, einige Organisationen und Unternehmen schon erlebt, die irgendwo in diesem Prozess, sage ich mal,

00:35:15: stehen. Wie ist dein Gefühl? Wie weit ist du die große Schnittmenge, wenn es um das Thema digitale Transformation geht? Also es ist eine ziemliche Bandbreite. Es kommt immer ein bisschen drauf an, in welcher Branche man unterwegs ist.

00:35:30: Und es ist von so gut wie gar nicht, was wirklich dramatisch ist, da ist ja schon eine ganze Menge da. Ich denke mal, mit dem Thema befassen sich alle. Da gibt es überhaupt gar keine Diskussion.

00:35:47: Ich sehe aber auch noch wirklich große Lücken, wo Teams teilweise... weiß ich, zehn Teams teilen sich fünf Rechner, also Notebooks, die sie dann

00:35:56: irgendwie miteinander aufteilen müssen und Kollaborationswerke, Whiteboards, Online-Whiteboards oder ähnliches gibt es so gut wie gar nicht.

00:36:04: Bis hin sind komplett ausgestattet mit allem, nur wo dann die Transformation wirklich stattfinden muss. Und ich glaube, das ist so, also einmal so die

00:36:14: technische Ausstattung, aber dieses Verständnis für Veränderungen. von Organisation, Kommunikation, Zusammenarbeit, Führung, alles was wir so eingangs hatten.

00:36:23: Da muss noch eine ganze Menge aus meiner Sicht passieren. Also der Digitalisierungseisberg, oben die 20 Prozent, die sind sehr unterschiedlich und da ist noch eine ganze Menge und sehr,

00:36:33: sehr viel zu tun. Aber in den 80 Prozent ist aus meiner Sicht noch viel mehr zu tun. Das sind doch sehr, sehr gute Schlussworte finde ich.

00:36:41: Ja, Dankeschön. Ja, ich würde sagen, da habt ihr es gehört. Egal wie viel Mühe wir uns bei Starface mit unseren Lösungen geben, es ist nicht alles,

00:36:52: was dazu gehört zu erfolgreicher, hybrider Zusammenarbeit. An dieser Stelle, Anja, würde ich sagen vielen, vielen Dank, dass du heute zu Gast warst.

00:37:01: Sehr gerne. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht. Und ja, dann würde ich sagen, hören wir uns beim nächsten Mal und bis dahin.

00:37:10: Tschüss aus Karlsruhe. Und tschüss aus Potsdam.

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